18.03.2021

Faszien

Dann sind Faszien Ihre neuen Verbündeten – integrieren Sie das Faszientraining in Ihren Trainingsplan und freuen Sie sich über tolle Ergebnisse! Lange Zeit fristeten Faszien ein eher unbeachtetes Dasein. Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Wissenschaftler die wahre Bedeutung der bindegewebsartigen Hautfasern für eine straffe Figur, mehr Beweglichkeit und eine gestärkte Muskulatur entdeckten. Faszientraining lohnt sich also gleich in mehreren Hinsichten.

Was sind Faszien?
Einzelne Faszien bilden ein feines, bindegewebsartiges Netz, das den gesamten Körper durchzieht. Grob gesagt kann man Faszien als Muskelhäute bezeichnen. Hauptaufgabe der Faszien ist es, die Organe und Muskeln an Ort und Stelle zu halten und den Körper dadurch zu stabilisieren. Außerdem sorgt das Faszien-Netz dafür, dass Muskeln und Organe reibungslos aneinander gleiten können. Auch für die Kraftentwicklung sind sie notwendig und fungieren zusätzlich als körpereigene Stoßdämpfer.
Als weitere wichtige Aufgabe leiten Faszien die Lymphflüssigkeit weiter. Die Lymphe transportiert Aufbau- und Nährstoffe zu den Zellen und leitet Abbaustoffe aus den Zellen heraus. Für den ungehinderten Transport der Lymphe durch das Fasziengewebe ist Muskelbewegung dringend notwendig. Denn sobald es durch Verspannungen oder eingeschränkter Bewegung zu einem Stau der Lymphe kommt, verkleben die Faszien und können ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen.

Faszien gegen Schmerzen
Wie bereits erwähnt, brauchen Faszien Bewegung, damit sie ausreichend durchblutet werden und nicht verkleben. Nur so können Faszien die Schutz- und Stützfunktion im Körper übernehmen und erfüllen. Bewegungsmangel und langes Verharren in einer Position - wie stundenlanges Sitzen am Schreibtisch - führen zu einer Schwächung der Faszien, wodurch die Beweglichkeit dieses Gewebes stark eingeschränkt wird. Das geht so weit, dass die Faszien verhärten, sich verkürzen und schließlich sogar umgebaut werden: Von dehnbarem, elastischem Gewebe zu zähem, unbeweglichem Kollagen. Dies hat zur Folge, dass die Bewegungsfreiheit von Muskeln und Gelenken stark eingeschränkt wird. Wir spüren das dann in Form von Bewegungsschmerzen, eingeschränkter Bewegungsfreiheit und schmerzhaften Muskelverhärtungen. Gezieltes Faszientraining kann nicht nur wieder Bewegungsfreiheit verschaffen, sondern auch bereits chronisch gewordene Rücken-, und Schulterschmerzen, Muskelverspannungen im ganzen Körper sowie Kopf- und Nackenprobleme auflösen bzw. lindern.

Faszien für mehr Kraft
Bei der Kraftentwicklung und Kraftweitergabe fungieren Faszien als wichtige Mitspieler: Sie erzeugen durch Dehnspannung Kräfte, speichern diese und setzen sie im richtigen Moment wieder frei. 70 – 80% der Kraftentfaltung erfolgen neueren wissenschaftlichen Studien zu Folge über die Faszien, nur etwa 20 – 30% über die Muskeln. Auch hier können elastische, dehnbare Faszien mehr leisten, also mehr Kraft erzeugen, als verklebtes und verhärtetes Gewebe.
Da das Fasziennetz die Muskeln umschließt und sozusagen „in Form“ hält, hat es einen großen Einfluss darauf, wie Ihre Muskulatur optisch zur Geltung kommt. Ist das fasziale Netz straff und gut durchblutet, werden die Muskeln fest umschlossen. Sie erscheinen optisch dann schlank, definiert und „am richtigen Ort“. Ist das Bindegewebe hingegen verklebt und schwach, wird die Muskulatur nicht ausreichend gestützt und die Muskeln erscheinen optisch weicher, breiter und unbestimmter.

Faszientraining integrieren
Obwohl Faszien viele gute Eigenschaften haben und so sehr sich das gezielte Faszientraining für Ihre Gesundheit und Ihren Körper auch lohnt, so raten Wissenschaftler dennoch davon ab, Ihr Krafttraining durch Faszientraining zu ersetzen. Vielmehr sollte das Faszientraining eine kleine, aber feine Ergänzung zu Ihrem normalen Workout sein. Am besten beginnen Sie das Faszientraining unter fachlicher Anleitung. Die speziellen Übungen sind jedoch leicht zu erlernen und können innerhalb kürzester Zeit von Ihnen allein durchgeführt werden. Auch der Aufwand ist überschaubar: 3-4 mal die Woche 15 Minuten reichen völlig aus, um von den positiven Effekten des Faszientrainings zu profitieren.

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